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Eigenschaften der Führungskraft:
Die wichtige Rolle der Eigenschaften.
Immer wieder begegnet man in Unternehmen Führungskräfte, die sehr erfolgreich sind und andere, die nicht vorankommen; sie erreichen ihre Ziele oft nicht und können deshalb kaum Erfolge vorweisen.
Woran liegt das? Spielen beim Unterschied zwischen Führungserfolg und Mißerfolg eigentlich die persönlichen Eigenschaften der Führungskräfte eine Rolle? Und weiter: Welche Eigenschaften sind entscheidend, damit die Verantwortlichen eines Unternehmens erfolgreich agieren? Welche Merkmale führen dazu, dass sich der verantwortete Bereich sich gut entwickelt?
Die Antwort ist schnell gegeben: Ja, bestimmte Eigenschaften von Führungskräften spielen eine sehr wichtige Rolle für den Erfolg.
Bei diesem Thema ist es sehr wichtig, zwischen Kompetenzen und persönlichen Eigenschaften zu unterscheiden: Es geht definitiv nicht um die Kompetenzen der Führungskräfte – diese lassen sich durch Lernen, durch Training und durch Erfahrungen erwerben.
Es geht vielmehr um überdauernde persönliche Eigenschaften – sie sind sozialer, physiologischer und kognitiver Art. Das weiß man von den „Eigenschaftsorientierte Führungstheorien“. Sie sind der älteste wissenschaftliche Ansatz, das Thema „Führung“ zu erforschen – dies mit über 100 Jahre Forschungstradition.
Liste der relevanten Eigenschaften
Mittlerweile hat sich die Liste an Eigenschaften, die stark zum Führungserfolg beitragen, vervollständigt und konkretisiert.
Dazu hat durch seine Veröffentlichungen maßgeblich der US-Amerikaner Stephen P. Robbins beitragen, der 2003 sein Buch „Organisation der Unternehmung“ herausgab.
Die Liste besteht aus folgenden Eigenschaften:
- Fachwissen
- Emotionale Intelligenz
- Die 5 „Big-Five“-Persönlichkeitsfaktoren
- Extraversion
- Emotionale Stabilität
- Verträglichkeit
- Gewissenhaftigkeit
- Offenheit für Veränderungen

Fachwissen
Zu den positiven und notwendigen Eigenschaften guter Führungskräfte werden sieben Faktoren gezählt. Im Normalfall sind erlernbare Kompetenzen nicht Bestandteil dieser Eigenschaften. Das Fachwissen bildet die einzige Ausnahme. Der Grund: Mangelndes Fachwissen kann die Autorität und Akzeptanz von Führungskräften untergraben und dafür sorgen, dass ihre erfolgsversprechenden Führungseigenschaften bei ihren Mitarbeitern nicht genügend Wirkung entfalten.

Emotionale Intelligenz
Die emotionale Intelligenz hängt sehr eng mit der klassischen Intelligenz zusammen und hat eine große Bedeutung für den Führungserfolg. Um wirksam führen zu können, müssen Führungskräfte die Emotionen anderer erkennen, verstehen und beeinflussen können.


Die „Big-Five“
Diese Liste orientiert sich am Persönlichkeitsmodell der „Big Five“. Was ist das? Bereits seit langem wurde die menschliche Persönlichkeit erforscht. Es wurde versucht, sie in verschiedene Typen zu gliedern. Bekannt sind die „vier Temperamente“ geworden, die bereits seit der Antike existieren: Der Mensch ist – nach dieser Einteilung – zum Beispiel entweder Choleriker oder Sanguiniker.
Mehr und mehr rückten diese starren Typologien in den Hintergrund und der Ansatz der „Persönlichkeitsfaktoren“ kam ins Blickfeld. Darunter werden besonders wichtige Merkmale verstanden, die bei allen Menschen vorhanden, aber jedoch ganz unterschiedlich ausgeprägt sind.
Letztendlich wurden fünf relevante Faktoren festgestellt. Mittlerweile hat sich der Begriff „Big-Five“ etabliert. Er bringt zum Ausdruck, dass es sich bei diesen Faktoren um allgemeingültige Größen handelt.
3.1 Extraversion
Hier geht es um die Stärke der Tendenz „Zuwendung nach draußen“. Extrovertierte Menschen sind in ihrem Verhalten relativ gesprächig, selbstsicher, unternehmenslustig sowie optimistisch. Sie gehen von sich aus auf andere zu.
3.2 Emotionale Stabilität
Emotionale Stabilität bezeichnet die Tendenz, auch in schwierigen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben. Personen mit niedriger Ausprägung neigen in kritischen Situationen relativ schnell zu negativen Emotionen, wie Angst, Wut oder Unsicherheit. Bei Führungskräften führen solche Emotionen zu einem Akzeptanzverlust bei den Mitarbeitern.
3.3 Verträglichkeit
Verträglichkeit ist ein Verhalten, das dazu neigt, anderen Personen entgegenzukommen, mitfühlend und verständnisvoll zu sein; Konfrontationen zu vermeiden, sich anzupassen und sich um Konformität zu bemühen. Einem eher Nachgiebigen ist die Übereinstimmung mit dem Gegenüber wichtiger, als die Anderen mit seiner persönlichen Sicht der Wahrheit zu missionieren.
3.4 Gewissenhaftigkeit
Gewissenhaftigkeit bezieht sich darauf, wie eng sich jemand seinen Zielen und Aufgaben verpflichtet fühlt. Menschen mit einem hohen Wert beim Faktor „Gewissenhaftigkeit“ sind pflichtbewusst, gehen bei ihrer Arbeit grundsätzlich genau und systematisch vor. Sie lieben sehr die Ordnung, haben ein starkes Pflichtbewusstsein und eine große Selbstdisziplin und Selbstkontrolle.
3.5 Offenheit für Veränderungen
Die Offenheit für Veränderungen beschreibt die Wertschätzung für neue Erfahrungen sowie die Vorliebe für Abwechselungen. „Offene“ Personen besitzen geistige Beweglichkeit, Kreativität, Neugier und auch einen intellektuellen Ehrgeiz. Sie lieben Reformen und haben Spaß daran, sich geistig zu bewegen.

Fazit
Mit den fünf Persönlichkeitsfaktoren der „Big-Five“ und den zusätzlichen Faktoren „Fachwissen“ und „Emotionale Intelligenz“ lassen sich für die Führungskräfte ganz individuelle Persönlichkeitsprofile erstellen.
Es sollte bei jeder Führungskraft eine Analyse ihrer persönlichen Eigenschaften erfolgen. Nur wenn man weiss, wie seine Ausprägungen in den einzelnen Eigenschaften aussehen, kann man Verbesserungen vornehmen. Es ist somit wichtig, die Schwächen und die Stärken festzustellen. Dann geht es darum, die erkannten Schwächen abzumildern und die Stärken beizubehalten und zu fördern.
Ein kompletter Wandel der persönlichen Eigenschaften fast nicht möglich. Dennoch ist es jeder Vorgesetzte seinen Mitarbeitenden schuldig, an sich zu arbeiten und Dinge positiv zu verändern.
Download Dossier

Führungskraft-Eigenschaften
Im Dossier geht es um die notwendigen Eigenschaften einer Führungskraft: Zunächst werden die beiden Themen Fachwissen und emotionale Intelligenz behandelt. Anschließend werden die „Big-Five“ erläutert – ein sehr interessantes Metier, das immer noch stiefmütterlich behandelt wird.
Downloads: Test-Tool bzw. Analyse-Datei

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